Eine private und Blog-Tradition: Der Jahreswechsel wird vom Erscheinen eines neuen Kalenders begleitet. Und wieder habe ich eine andere Gestaltungsvariante gewählt. Der Verzicht auf typografische Eskapaden und filigrane Digitalkunst führte zurück zum guten alten Stift und Pinsel. Die Spuren manuellen Schaffens wurden dabei bewusst in Kauf genommen und nicht digital geglättet. Nunja, etwas Digitalität war trotzdem dabei, denn alle Zeichnungen entstanden mit iPad-Pencil in einem digitalen Programm auf dem iPad. Das verhinderte Farbflecken auf Tischen, Stühlen und Fußböden und bewahrte dennoch alle Besonderheiten des echten Zeichnens.
Zum Einsatz kam die App Adobe Sketch mit drei verschiedenen Pinseln:
- klarer satter Strich für Kanten und Zahlen in verschiedenen Strichstärken
- ein sehr wässrig-pastelliger Aquarell-Pinsel (inklusive zum Teil böser Verläufe, bis die Farbe „getrocknet“ war) für die Mauern
- ein patschig-matschiger Grobpinsel für die Böden und „Himmel“
Besondere Freude bereiteten das Spiel mit der Perspektive und die damit verbundenen optischen Verzerrungen. Einige Wände gerieten dabei ganz bewusst surreal-absurd in ihrer Raumgestalt. Und in diesen Mauerwelten bewegt sich ein einsamer Kittelträger und setzt sich mit diesen auseinander.
Viel mehr gibt es dazu jetzt auch nicht zu berichten. Manche Monate laden zum Sinnieren und Meditieren ein, andere sind eher als heitere optische oder farbige Ansichten gedacht. Eine Frage beantwortet jedoch kein einziges Bild: Was befindet sich eigentlich hinter diesen Wänden?
Update [23.1.18]
Bei diesem Kalender ergab sich ein sehr interessantes Phänomen in der Rezeption: die einen mögen ihn ganz besonders – und die anderen können mit dem Design so gar nichts anfangen. So gespalten war das Feedback noch nie. Das finde ich echt bemerkenswert und eine neue Erfahrung.
Sehr niedlicher Kalender, danke!
Meine Frau mochte es sehr :)