AKüKra: kurz für Abkürzkrankheit. Phänomen, das dafür sorgt, dass aus Studenten und Studentinnen „Studis“, aus Erstsemestern „Erstis“ und aus Professorinnen und Professoren „Profs“ werden. Jedes Wort mit einer Frequenz von mehr als zwei Nutzungen pro Monat ist potenziell abkürzenswert.
Allgemeines Vorlesungsverzeichnis: Übersicht aller (!) Lehrveranstaltungen einer > Hochschule, meist nur kurze Auflistung, mit Adressen- und Infoteil.
Anwesenheitsliste: Erfasst die Teilnehmer einer > Lehrveranstaltung. Ist notwendig, wenn man in dieser Veranstaltung einen > Leistungsnachweis erwerben will. Verschwindet mitunter.
AStA: Abk. für Allgemeiner Studierendenausschuss. Vom Studierendenparlament gewählte Studenten, die sich um die laufenden Geschäfte und die nach dem Berliner Hochschulgesetz festgelegten Aufgaben kümmern. Sie bieten zahlreiche Beratungen an. An der HU nennt sich der AStA „Referentinnenrat“.
Audimax: Bezeichnung für das „auditorium maximus“, den größten > Hörsaal einer > Hochschule.
Auslandssemester: Du studierst für ein Semester an einer > Hochschule im Ausland; deine Leistungen erkennt die Heimat-Hochschule via > Credit Points an.
Bachelor: > Studienabschluss, der an allen Hochschulen bis 2009 eingeführt wird und den Magister und teilweise das Diplom ablösen soll; sorgt theoretisch für internationale Vergleichbarkeit der Abschlüsse. Bietet in etwa sechs Semestern eine Grundausbildung, an die sich ein spezialisierendes > Master-Studium anschließen kann. Im Laufe eines Bachelor-Studiums müssen 180 > LP erworben werden. In Geisteswissenschaften „Bachelor of Arts“, in den Naturwissenschaften „Bachelor of Science“. Als Ersatz für das frühere „Studium Generale“ müssen meist zusätzlich studienfachfremde, berufsvorbereitende Kurse besucht werden.
Bafög: kurz für „Bundesgesetz über individuelle Förderung der Ausbildung (Bundesausbildungsförderungsgesetz – BAföG)“. Unterstützung vom Staat, die je zur Hälfte als Zuschuss und als Darlehen gewährt wird. Abhängig vom Einkommen der Eltern und der Wohnsituation.
Begrüßungsgeld: Wer den Hauptwohnsitz nach Berlin verlegt, erhält 110 Euro.
Blockveranstaltung: > Lehrveranstaltung, die nicht wöchentlich auf das Semester verteilt stattfindet, sondern konzentriert auf zwei bis fünf Tage (meist an einem Wochenende).
Colloquium: > Lehrveranstaltung am Studienende, die zahlreiche Bereiche eines Faches zusammenführt und auf die Abschlussprüfung vorbereitet.
Credit Points: ECTS-Punktesystem, das Studienleistungen verschiedener Länder vergleichbar und gegenseitig anrechenbar macht.
c.t.: kurz für „cum tempore“ (lat.; mit Zeit), die Veranstaltung beginnt 15 Minuten später; das sogenannte „Akademische Viertel“. > s. t.
DAAD: kurz für „Deutscher Akademischer Austauschdienst“. Gemeinsame Einrichtung der deutschen > Hochschulen, um internationalen Austausch von Studierenden und Wissenschaftlern zu fördern. www.daad.de
Einführungsveranstaltung: Meist von der > Fachschaft oder > Studienberatung organisierte Veranstaltung für Studienanfänger (sogenannte „Erstis“), in der das Studium vorgestellt und Hinweise für das Überleben gegeben werden.
Einklagen: Versuch, über die Auslegung von Paragrafen einen verweigerten Studienplatz zu bekommen. Kann funktionieren, muss aber nicht.
Evaluation: lat. für „Bewertung“. Die Beurteilung von > Lehrveranstaltungen durch die > Studierenden oder die Beurteilung von Studiengängen, Fachbereichen und > Fakultäten durch Kommissionen; soll die Lehre verbessern.
Exmatrikulation: lat. für „Ausschreiben“. Damit endet nach entweder der letzten Prüfung oder dem freiwilligen oder erzwungenen Abbruch der Studierendenstatus an einer > Hochschule.
Fachschaft: Unterste Ebene der > studentischen Selbstverwaltung. Umfasst alle Studierenden eines Faches, Instituts oder > Fakultät. Meist Gemeinschaft von Studierenden, die z. B. > Einführungsveranstaltungen und Beratungen sowie sonstige Hilfe anbietet.
Fakultät: Ein Teilbereich der > Hochschule, in dem mehrere Studiengänge oder Institute zu- sammengeschlossen sind; mitunter „Fachbereich“ genannt. Ihr steht der Dekan vor.
Gebühren: Derzeit gibt es keine Studiengebühren in Berlin, jedoch Semestergebühren. Diese enthalten einen Sozialbeitrag für das > Studentenwerk, eine Rückmeldegebühr (für den Verwaltungsaufwand der > Hochschule), einen Beitrag für die > Studierendenschaft, an einigen Hochschulen das Semesterticket sowie bei Verzug eine Mahngebühr. Sind meist etwa drei Monate vor dem folgenden Semester zu bezahlen, um automatisch weiter immatrikuliert zu bleiben.
GEZ: kurz für Gebühreneinzugszentrale. Die GEZ will Rundfunk- und Fernsehgebühren von dir. Bereits der Besitz eines internetfähigen Computers verpflichtet zur Gebühr. Bafög-berechtigte Studenten können sich mit einem Antrag (beim Bürgeramt) davon befreien lassen. www.gez.de
GiroVend: In den > Mensen und Cafeterien des > Studentenwerks wird nicht mit Bargeld sondern einer Plastikkarte bezahlt. Diese gibt es gegen ein Pfand an der Kasse, man lädt sie an den Automaten jeweils auf.
Handout: Papier, das an die Zuhörer eines Referats verteilt wird. Enthält die Referatsthese, wesentliche Stichpunkte (z. B. Zitate, Gliederung) und Literaturhinweise.
Hausarbeit: Wissenschaftliche schriftliche Arbeit im Umfang von sechs bis 30 Seiten. Oft in Zusammenhang mit einem > Referat nötig für einen > Leistungsnachweis.
Hochschule: Bildungseinrichtung zum Erwerb eines akademischen Bildungsgrades (> Bachelor, > Master).
Hochschulsport: Möglichkeit, gegen geringes Entgelt einen körperlichen Ausgleich zum Stu- dium zu schaffen. An den Unis informieren jeweils Aushänge, die TFH und FHTW haben eigene Angebote.
Immatrikulation: lat. für „Einschreiben“; man wird auf einer Liste als Student der Hochschule geführt. Wer an einer > Hochschule zugelassen ist, erhält eine Matrikel- oder Immatrikulationsnummer. Diese dient z. B. bei Prüfungsergebnis-Aushängen der Anonymisierung. Außerdem erhalten Immatrikulierte den Studentenausweis, der sie als ordnungsgemäß eingeschriebene Studierende ausweist. Einmal eingeschrieben, genügt die rechtzeitige Bezahlung der > Gebühren, um im nächsten Semester weiterzustudieren.
Kinderbetreuung: Studentenwerk, FU, HU und TU haben jeweils Angebote, die dabei helfen, Elternschaft und Studium zu vereinbaren.
Klausur: Schriftliche Ausarbeitung unter Aufsicht, um einen > Leistungsnachweis zu erhalten. Meist zwei bis vier Stunden. Stressig.
KVV: kurz für Kommentiertes Vorlesungsverzeichnis. Übersicht über die > Lehrveranstaltungen eines Fachbereichs oder Instituts mit detaillierter Beschreibung der Veranstaltungen. Meist mit Adressen, Telefonnummern, Sprechzeiten und weiteren Informationen.
Landesprüfungsamt: Beim Studium der Medizin, Rechtswissenschaft, Theologie und Lehramtsstudiengängen für die Prüfungszulassung zuständige Behörde. Prüfungsthemen und -inhalte sind mit den Bearbeitern dort (und nicht nur mit den Professoren) abzusprechen. www.berlin.de/sen/bildung/lehrer_werden/pruefungsaemter/
Lehrveranstaltung: Meist eine Unterrichtseinheit von 90 Minuten. Als Vorlesung (einer spricht vorne, die anderen schreiben mit; „Wissenserwerb im Monolog“), Seminar (> Referat oder Texte werden gemeinsam diskutiert; „Wissenserwerb im Dialog“), Übung (zu Wissendes wird praktisch angewendet) oder > Colloquium. Um einen >Leistungsnachweis zu erhalten, sind 80 Prozent der Veranstaltungstermine zu besuchen, d. h. zweimal fehlen ist erlaubt. Oft wird eine > Anwesenheitsliste geführt.
Leistungsnachweis: „Schein“, der eine Leistung bestätigt, die z. B. durch ein > Referat, eine > Hausarbeit oder > Klausur erbracht wurde, oder ein absolviertes > Modul bestätigt. Studien- und > Prüfungsordnung legen fest, welche Scheine bis Studienende zu erwerben sind.
LP: kurz für Leistungspunkt. Die Währung, mit der >Bachelor-Leistungen (z.B. >Lehrveranstaltungsbesuche, > Referate, > Hausarbeiten) vergütet werden.
Master: Studienabschluss, der international vergleichbar sein soll; schließt an den > Bachelor an. Bietet in etwa zwei Jahren vertiefende Spezialisierungen.
Mensa: Einrichtung des > Studentenwerks zur Nahrungsaufnahme. Bezahlen meist nur mit > GiroVend-Karte möglich.
Modul: Im >Bachelor-Studium sind >Lehrveranstaltungen thematisch zusammengefasst und müssen als Komplex z. B. mit einer > Klausur bestanden werden.
Nachfrist: Datum, bis zu dem Unterlagen nachgereicht oder > Gebühren bezahlt sein müssen.
OPAC: kurz für „Online Public Accesss Catalogue“. Katalog der jeweiligen Bibliothek, der online abgefragt werden kann. Der KOBV (Kooperative Bi- blitheksverbund Berlin-Brandenburg) vereint die Kataloge zahlreicher Bibliotheken. www.kobv.de
PC-Pool: Ansammlung von Computern, die die > Hochschule zur Verfügung stellt; meist mit Internetzugang und den wichtigen Programmen.
Pflichtveranstaltung: >Lehrveranstaltung, die laut > Prüfungsordnung besucht werden muss.
Praktikum: Zeitraum, in dem du in die Berufspraxis eintauchst, entweder weil es deine Studien- oder Prüfungsordnung vorsieht (z. B. Referendariat) oder weil du deinen Lebenslauf verschönern willst. Pflichtpraktika gelten als Studienzeit.
Projekttutorium: Von Studierenden organisierte > Lehrveranstaltung mit > Colloquium-Charakter, die interdisziplinär forscht. Wird selten als Studienleistung angerechnet.
Prüfungsamt: Hier meldest du deine Prüfungen an und regelst alles, was damit zusammenhängt. Bei Staatsexamen und Lehramt musst du außerdem zum > Landesprüfungsamt.
Prüfungsordnung: Regelt die Voraussetzungen (z. B. > Leistungsnachweise, > Pflicht-, > Wahlpflichtveranstaltungen) für deine erfolgreiche Zulassung zur Abschlussprüfung.
Rechenzentrum: Einrichtung einer > Hochschule, die deren Internet-Auftritt und > PC-Pools betreut. Bietet Hilfestellung, Broschüren, eMail-Adresse und oft auch günstige Software-Angebote.
Regelstudienzeit: Anzahl von Semestern, in denen theoretisch das Studium zu schaffen ist. Bei Verzögerungen können besondere Beratungen und höhere > Gebühren anfallen.
s.t.: kurz für „sine tempore“ (lat.; ohne Zeit). Die Veranstaltung beginnt zur angegebenen Zeit, also ohne „Akademisches Viertel“; > c.t.
Sprachenzentrum: Einrichtung einer > Hochschule, die Kurse in Fremdsprachen anbietet. Sind diese nicht für das Studium vorgeschrieben, wird evtl. ein Entgelt erhoben.
Staatsbibliothek: Abk. Stabi. Größte Universalbibliothek Deutschlands, verteilt auf zwei Standorte: Unter den Linden und am Potsdamer Platz.
Stipendium: Förderung eines Studiums durch eine Stiftung oder andere Einrichtung.
Studentenwerk Berlin: Anstalt des öffentlichen Rechts, die > Mensen, Cafeterien und Wohnheime betreibt. Von den > Gebühren erhält das Studentenwerk einen Anteil und bietet zahlreiche Beratungen und sonstige Hilfsleistungen an. Hier werden die Anträge für das > Bafög gestellt. www.studentenwerk-berlin.de
Studentische Selbstverwaltung: Die Studierendenschaft soll sich selbst verwalten und ihre Interessen in der > Hochschule wahrnehmen. Sie sind als Statusgruppen in den Hochschulgremien vertreten und organisieren sich im Allgemeinen Studierendenausschuss (> AStA). Jährlich wählen alle Studenten das Studierendenparlament, das sie in der Hochschule vertritt.
Studienberatung: Bietet Hilfe, Hinweise, Faltblätter und Broschüren. Die Allgemeine Studienberatung beantwortet Fragen allgemein zum Studium. Das Studienbüro, die studentische oder Studienfachberatung sind geeignet für Fragen, die sich auf das konkrete Studium beziehen, z. B. zur Studien- oder > Prüfungsordnung, zum Stundenplan oder Anerkennung von Prüfungsleistungen.
SWS: kurz für Semesterwochenstunde. Anzahl der Stunden, die eine wöchentliche > Lehrveranstaltung ein Semester lang dauert. Studien- und > Prüfungsordnung regeln die Anzahl der SWS für die Teilgebiete des Fachs.
Urlaubssemester: Freisemester, das aus verschiedenen Gründen (Krankheit, Schwangerschaft, >Praktikum) beantragt werden kann. Währenddessen wird kein > Bafög gezahlt, und es können keine > Leistungsnachweise erworben werden.
Wahlpflichtveranstaltung: Gruppe von > Lehrveranstaltungen, aus denen laut > Prüfungsordnung mindestens eine besucht werden muss.
erschienen in „bus“, Oktober 2007