Gedicht: Disco-Liebe

Disco, Stimmengewirr. Alles amüsiert sich.
Nur einer nicht.
Er steht in der Ecke, sieht durch den raum.
Alles neblig. So wie ein Traum.
Gegenüber sieht er ein Mädchen stehn.
Er kann´s nicht mit ansehn. Er muß sich wegdrehn.
Sie schmiegt sich an diesen Kerl, diesen…
Er kann´s nicht mit verstehn. Er wendet sich ab.

Ja, er kannte sie lange vor ihm.
Er mochte sie. Er kann´s nicht verstehn.
Er möchte vergessen. Doch das geht nicht mehr.
Kennenlernen fällt leicht. Vergessen so schwer.
Kennt man erst mal eine. Und mag sie auch.
Dann fällt es schwer, dieses Kribbeln im Bauch
zu vergessen, ja, verggesn fällt schwer.

Und so steht er dort und beobachtet sie.
Wie schön war die Zeit? So schön wie nie.
Er möchte vergessen. Doch das geht nicht mehr.
Kennenlernen fällt leicht. Vergessen so schwer.

Er kannte sie gut. Sie waren zusammen
in einer Klasse jahrelang. Dann war er gegangen.
Umziehen in eine andere Stadt.
Neue Menschen. Doch die hatte er bald satt.
Und dann, das erste Mal in der Diskothek
Noch nie hiergewesen. Noch ganz aufgeregt.
Da kommt sie in seinem Arm. Und er sieht sie.
Und sie sieht ihn, erinnert sich.
„Sag mal, kenn ich dich nicht”
Keine Antwort. Traurigkeit macht sich in ihm breit.

Und er steht da. Nur fröhlioche Leute um ihn.
Und er steht da und kann´s nicht verstehn.
Am liebsten würde er gehn.
Doch er bleibt stehn.
Er möchte sie noch sehn.

Sie tanzt in seinem Arm. Und er hält sie warm.
Nichts sagen, nur zuschauen.
Kein Auge für andere Frauen.
Er beobachtet sie. Er beneidet ihn.
Und er steht nur da und will´s nicht verstehn.

Er möchte vergessen. Doch das geht nicht mehr.
Kennenlernen fällt leicht. Vergessen so schwer.